ZIEL 13: UMGEHEND MASSNAHMEN ZUR BEKÄMPFUNG DES KLIMAWANDELS UND SEINER AUSWIRKUNGEN ERGREIFEN

Kommende Generationen werden dich nicht fragen, in welcher Partei du warst. Sie werden wissen wollen, was du dagegen getan hast, als du wusstest, dass die Pole schmelzen.“

Martin Sheen, amerikanischer Schauspieler

Der Klimawandel ist eines der dringendsten Themen unserer Zeit. Die weltweite Durchschnittstemperatur liegt aktuell 1°C höher als in der vorindustriellen Zeit. Die letzten vier Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1880, 2019 war das zweitwärmste Jahr überhaupt. Auch der CO2-Gehalt steigt stark an, im Vergleich zur vorindustriellen Zeit hat er um 146 Prozent zugenommen. Dadurch schmilzt das Eis an den Polen und auf den Gletschern weltweit. In den vergangenen 25 Jahren sind 3 Billionen Tonnen Eis geschmolzen. Diese Menge entspricht 150 Tanklastern, die voll beladen mit Eis pro Sekunde auf der Autobahn an uns vorbeifahren würden.

Durch den Klimawandel gibt es unter anderem auch häufiger Erdrutsche, Überschwemmungen, Hurrikans, Dürre- und Hitzeperioden, Starkregen und Sturmfluten. Dadurch werden beispielsweise Häuser und Ernten zerstört. Menschen verlieren ihr Zuhause und ihre Nahrungsgrundlage. Etwa 21,5 Millionen Menschen sind aufgrund der Folgen des Klimawandels jedes Jahr gezwungen ihre Heimat zu verlassen und zu fliehen. Das wäre so, als würden sich fast alle Einwohner Australiens auf den Weg in ein anderes Land machen. Aber nicht nur Menschen, auch Tiere und Pflanzen sind von der Erderwärmung betroffen, werden aus ihrem Lebensraum gedrängt oder sind sogar vom Aussterben bedroht.

Dadurch, dass der Klimawandel mehr und mehr Katastrophen begünstigt, hat er zwischen 1998 und 2017 Schäden in Höhe von etwa 2,3 Billionen Dollar verursacht. In der gleichen Zeit sind etwa 1,3 Millionen Menschen aufgrund von klimabedingten Katastrophen gestorben. Dennoch werden 100 Milliarden Dollar mehr in fossile Brennstoffe investiert als in den Klimaschutz.

Auch der Rückgang der CO2-Emissionen während der Covid-19 Pandemie um etwa 6% wird nicht ausreichen, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, dafür wäre ein jährlicher Rückgang von 7,6% notwendig.

Wie ist die Situation in Deutschland?

In Deutschland hat sich die Treibhausgasemission zwischen 1990 und 2019 um 35,1 Prozent verringert. Das klingt zwar gut, ist aber zu wenig, um die geplante Reduzierung um 40 Prozent im Jahr 2020 zu erreichen. Jeder von uns verursacht eine Pro-Kopf-CO2-Emission, die fast doppelt so hoch ist wie der globale Durchschnitt.

Auch die Anzahl extremer Wetterereignisse wie Starkregen, Überschwemmungen und Hitzeperioden hat sich in den letzten 50 Jahren verdreifacht. Das Jahr 2018 war das heißeste und trockenste Jahr seit Messbeginn 1881. Seitdem hat sich die Temperatur in Deutschland um 1,4°C erhöht. Zukünftig wird es wahrscheinlich im Sommer viel weniger regnen und milde Winter sorgen dafür, dass kaum noch Schnee fällt.

In besonderer Weise sind auch unsere Wälder und die Gewässer vom Klimawandel betroffen. Die Bäume bekommen zu wenig Wasser und durch die Hitze steigt die Waldbrandgefahr und Schädlinge wie der Borkenkäfer breiten sich mehr aus. In der Nord- und Ostsee sowie in einigen Seen wachsen verstärkt Algen und Bakterien, die auch teilweise giftig sein können. Außerdem wird auch in den Alpen immer weniger Schnee fallen und die Schneesicherheit in den Skigebieten nimmt ab.

 

© Statistisches Bundesamt/Destatis, 2021

Quelle: 17Ziele.de

ZIEL 12: NACHHALTIGE KONSUM- UND PRODUKTIONSMUSTER SICHERSTELLEN

Immer wieder gibt der Mensch Geld aus, das er nicht hat, für Dinge, die er nicht braucht, um damit Leuten zu imponieren, die er nicht mag.“

Danny Kaye, Schauspieler, Komiker und Sänger

Braunkohle, Öl, Holz, Obst, Gemüse und Getreide – für den weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt, brauchen wir immer mehr Ressourcen. Die Menge an Rohstoffen, die wir zur Herstellung unserer gewünschten Produkte brauchen, hat sich seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt. Im Jahr 2018 verbrauchte jeder von uns durchschnittlich über 16 Tonnen Rohstoffe, das entspricht dem Gewicht von 11 Autos. In Ländern mit hohem Einkommen war die Menge 13 Mal höher, als in Ländern mit niedrigem Einkommen. Länder mit hohem Einkommen können ihren Rohstoffbedarf alleine meist nicht decken und beziehen daher viele Ressourcen aus Ländern des globalen Südens.

Wie können wir mit den knappen Ressourcen unseres Planeten so umgehen, dass sie auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben? Dazu ist ein tiefgreifender Wandel unserer Produktions- und Konsumpraktiken notwendig, weg von einer „Wegwerf-Kultur“ und hin zu einer Kreislaufwirtschaft, in der weniger verschwendet und mehr wiederverwendet und recycelt wird. Seit 1970 hat sich der weltweite Konsum an materiellen Gütern mehr als verdreifacht, Tendenz noch immer steigend.

Allein die weltweite Plastikproduktion ist von 2,1 Millionen Tonnen im Jahr 1950 auf 406 Millionen im Jahr 2015 angestiegen. Bis 2015 haben wir mehr als 6,9 Milliarden Tonnen Plastikmüll erzeugt – fast 80 Prozent davon landet wiederum in Deponien oder in der Umwelt, nur neun Prozent wurde recycelt. Und das, obwohl in den letzten Jahren vermehrt über die Folgen von Umweltverschmutzung beispielsweise durch Plastikmüll berichtet wurde.

Jedes Jahr wird außerdem schätzungsweise ein Drittel aller produzierten Lebensmittel – 1,3 Milliarden Tonnen – weggeworfen. Gleichzeitig leiden mehr als 2 Milliarden Menschen auf der Welt an Hunger oder Unterernährung.

Wie ist die Situation in Deutschland?

In Industrieländern wie Deutschland ist der Ressourcenverbrauch pro Kopf besonders groß. Jede und jeder Deutsche wirft pro Jahr durchschnittlich etwa 1,5 Kilogramm Kleidung, 85 Kilogramm Nahrungsmittel und rund 25 Kilogramm Plastikverpackungen in den Müll. Um auf die Flut an Plastikmüll zu reagieren, will die EU Einwegplastik wie Strohhalme oder Wattestäbchen verbieten, doch Plastikverpackungen sind noch immer allgegenwärtig.

Auch die richtige Mülltrennung hilft nur bedingt, denn die Hälfte der Plastikabfälle können nicht wiederverwertet werden. In Deutschland ist „Containern“, also das Retten von ungebrauchten Nahrungsmitteln aus dem Müll, trotz dramatischer Lebensmittelverschwendung noch immer illegal. Vorbild könnten hier Gesetzgebungen wie in Frankreich sein, wo es für den Handel bald verboten ist, neuwertige Lebensmittel wegzuwerfen.

Wichtig ist auch Information und Transparenz: Durch Umweltsiegel auf Produkten, wie den „Blauen Engel“, können Verbraucherinnen und Verbraucher erkennen, ob ein Produkt nachhaltig hergestellt wurde oder es bei der Nutzung beispielsweise wenig Energie verbraucht oder Treibhausgase ausstößt. In Deutschland war im Jahr 2016 nur fast jedes elfte Produkt mit einem staatlichen Umweltzeichen versehen.

Verbraucherinnen und Verbraucher in den Industrieländern haben überdurchschnittlich viel Macht, um mit ihren Entscheidungen auch globale Produktionsketten zu beeinflussen, zum Beispiel durch den Umstieg auf regionale, ökologische und fair gehandelte Lebensmittel.

© Statistisches Bundesamt/Destatis

Quelle: 17Ziele.de

ZIEL 11: STÄDTE UND SIEDLUNGEN INKLUSIV, SICHER, WIDERSTANDSFÄHIG UND NACHHALTIG GESTALTEN.

„Nachhaltigkeit heißt: Kann man auf Dauer so weitermachen, wie man es heute macht? Wenn man das nicht kann, dann ist es nicht nachhaltig“

Anselm Görres, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft

Jeder zweite Mensch weltweit lebt heute in einer Stadt – bis zum Jahr 2050 könnten es bis zu drei Vierteln der Weltbevölkerung sein. Städte sind Ballungszentren der Wirtschaft und der Innovation – sie produzieren rund 80 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts. Doch gleichzeitig verursachen sie bis zu 75 Prozent des menschlichen CO2-Ausstoßes. Städte bieten viel Potential für eine nachhaltigere Zukunft, denn ihre Bevölkerungsdichte bietet die Voraussetzungen für ökologischeres Wohnen und ressourcenschonende Mobilitätskonzepte.

Der Zugang zu Ressourcen innerhalb von Städten ist noch immer ungleich verteilt. 2018 stieg der Anteil der Stadtbevölkerung, der in Slums lebt, auf 24%. Viertel ohne Wasser- und Stromversorgung liegen in den Metropolen des globalen Südens oft unmittelbar neben „Gated Communities“ oder Golfplätzen mit Flutlicht und Rasensprenganlagen. 9 von 10 Stadtbewohnern atmen Luft, deren Feinstaubbelastung über den Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation liegt. Nur rund die Hälfte hat einfachen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln und bloß 20 Prozent zu öffentlichen Räumen wie Plätzen oder Parks. Durch die Folgen des Klimawandels werden Ungleichheiten noch verstärkt, denn die ärmsten Menschen sind oft am stärksten von Naturkatastrophen und ähnlichem betroffen.

Wie ist die Situation in Deutschland?

In deutschen Großstädten gibt es zurzeit kaum ein brisanteres Thema als Mieten und Wohnungsnot. So fürchtet sich zum Beispiel jeder dritte Mieter in Hamburg davor, die Wohnung zu verlieren. Vor allem Geringverdienende müssen oft weit mehr als die empfohlenen 30 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufbringen. So wird Mieten zum Armutsrisiko – Geringverdienende werden immer weiter aus den Innenstädten verdrängt und so auch von Infrastruktur und sozialem Leben abgeschnitten. Eine der zentralen Herausforderungen der Stadtentwicklung ist also, genug bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, und gleichzeitig eine lebenswerte und klimafreundliche Stadt zu erhalten, indem öffentlicher Raum und Stadtnatur geschützt werden.

Auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Verbesserung der Infrastruktur für Fahrrad- und Fußverkehr sind Teil einer nachhaltigen Stadtentwicklungsstrategie. Diese muss auch den ländlichen Raum mitdenken. Denn die Lebensqualität und den Zugang zu Mobilität, Bildung und Infrastruktur in Stadt und Land anzugleichen, bedeutet auch, dem demographischen Druck auf die Städte entgegen zu wirken und ländliche Regionen zu attraktiven Standpunkten für Wirtschaft und Innovation zu machen.

Deshalb hat sich auch Deutschland das Ziel gesetzt, Städte nachhaltiger und damit zukunftsfähiger zu gestalten. Außerdem sollen Städte inklusiver werden, das heißt niemand soll ausgeschlossen oder benachteiligt werden. Dafür braucht es etwa mehr bezahlbaren Wohnraum und bessere Mobilität. Dabei werden auch die Umwelt und das Klima berücksichtigt, denn ein weiteres Ziel ist die CO₂-neutrale, klimaangepasste und energieeffiziente Stadt. Um diese Ziele zu erreichen entwickeln Bund, Länder, Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger Ideen und Pläne. Neben Plänen zur Stadtentwicklung setzt Deutschland auf die Entwicklung ländlicher Regionen, um die Lebensqualität auf dem Land und in der Stadt gleichwertig zu gestalten.

 

© Statistisches Bundesamt/Destatis

Quelle: 17Ziele.de

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